Türkei - Turquie III
30.7. - 20.9.2016
1. August
Der Nationalfeiertag beginnt für uns vor einer herrlichen Berglandschaft. Eine rot-weisse Flagge weht im Winde und mit etwas Imagination könnte es ja auch die
schweizerische sein.
Den Text unserer Landeshymne kann ich, wie die meisten Eidgenossinnen und Eidgenossen, nicht komplett auswendig. Dank gutem Empfang mache ich mich auf die Suche des Textes im Internet. Zu meinem Erstaunen stellt sich heraus, dass wir nun eine alte immer noch gültige Landeshymne und eine neue noch nicht ganz offizielle haben. Heute werden sie ganz schweizerisch je nach Ort in alter Version, in neuer Version oder beide Versionen nacheinander gesungen. Der neue Text gefällt mir in deutscher Sprache ordentlich. Ich kann aber auch gut mit der alten Version leben, habe ich sie doch in meinen Gedanken schon längst meinen Überzeugungen angepasst. Die mit der Schilderung der verschiedenen Naturereignisse heraufbeschworene Atmosphäre finde ich weiterhin eindrücklich. Ich höre mir die neue französische Version an und da tut sich für mich eine etwas andere Welt auf. Als Deutschschweizerin geboren und aufgewachsen, durch Wille und Heirat hauptsächlich Französisch sprechend fühlt sich der französische Text besser für mich an. Dennoch bleibt das Berndeutsch die Sprache meines Herzens. Dies ist für mich ein Zeichen von Freiheit.
In einem georgischen Supermarkt habe ich österreichische Knacker gefunden. Risencervelas in Schweizer Jargon. Pierre, geborener Kanadier, überrascht mich mit perfekt geschnitzten Ästen und "korrekt" eingeschnittenen Cervelas. Wunder geschehen noch, war dies doch eines unserer Streitthemen am Ufer der Aare vor 33 Jahren, nachdem er die Cervelas anders als landesüblich eingeschnitten hatte. Ich war der Meinung, europäische Traditionen sollten auch von Nordamerikanern respektiert werden und er fand, man dürfe die Welt auch immer wieder neu erfinden.
Wir verbringen einen wunderschönen und friedlichen Abend auf der Alp. Nur eines fehlt, das Glühen der Höhenfeuer auf den umliegenden Gipfeln. Der prächtige Sternenhimmel entschädigt uns grosszügig dafür.
Premier août
Des montagnes magnifiques nous saluent au matin de la fête nationale suisse. A l'horizon un drapeau rouge se berce dans le vent. Avec un peu d'imagination, il
pourrait bien s'agir d'un drapeau suisse.
En bonne citoyenne suisse je ne connais par cœur qu'une partie du texte de notre hymne national. Profitant de la connexion internet, je me lance à la recherche du fameux texte. A ma surprise je découvre qu'une nouvelle version, pas tout à fait officielle, s'est ajoutée à la version traditionnelle. A la suisse certain-e-s chanterons l'hymne national traditionnel, d 'autres le nouvel et quelques uns se feront le plaisir de chanter les deux. Le nouveau texte allemand me plaît assez bien. Toutefois, la description des différents phénomènes naturels dans le vieux texte réussit à créer une atmosphère magique qui me touche de près. Depuis bien lurette j'ai adapté certains bouts à mes propres convictions. J'écoute ensuite la nouvelle version en langue française. J'ai l'impression de découvrir un autre monde, un monde qui me convient. Au courant de ma vie, le français a pris de plus en plus de place dans mon quotidien. Entre autre parce qu'il faut bien répondre au dicton « Qui prend mari prend pays ». Cependant je n'hésite pas à vous dire que le dialecte bernois, ma langue maternelle, restera toujours la langue de mon cœur. Cette réalité me semble bien représenter la Suisse, un pays libre où nous respectons nos diversités.
Le soir nous nous arrêtons sur un alpage, Pierre prépare un feu et coupe des branches pour rôtir mon cervelas, un "Knacker " autrichien acheté en Géorgie. Un miracle se produit. Ce soir mon cher Pierre coupe les cervelas à la suisse. Je me souviens alors d'une grande discussion avec lui au bord de l'Aare il y a 33 ans. Il avait rôti les cervelas à sa façon. Quelle offense, quel non-respect d'un nord-américain envers des traditions européennes établies depuis longtemps. Sa réponse: Il faut bien réinventer le monde de temps en temps, si n'est-ce que la coupe d'un cervelas.
Nous passons une très belle soirée ensemble. La seul chose qui nous manque, ce sont les feux sur les collines qui nous entourent. Le ciel couvert d'étoiles comble largement ce manque.
217 männliche Wesen und eine Frau
Picknick mit 200 Stieren, vier Hengsten, zwei Knaben, zwei Jugendlichen und dreizehn Männern: ein grossartiges Erlebnis. Das Essen ist ausgezeichnet, die Menschen
gut gelaunt, einer der mächtigen Stiere in Kampfeslust und ich mittendrin in roter Jacke.
217 mâles et une femelle
Pique-nique avec 200 taureaux, quatre étalons, deux garçons, deux adolescents, treize hommes: une grande aventure. La nourriture est excellente, les humains sont de
bon humeur, un taureau a une envie folle de se battre et en plein milieu de tout cela, une seule femme et en plus, elle porte un manteau rouge.
Erster bis dritter September
Auf unserer Rückreise von Ankara (Ursul brauchte Hilfe vom Spezialisten) in den Osten der Türkei fahren wir nun auch durch Kurdendörfer und somit teilweise entlang
der von verschiedenen Regierungen erklärten Grenze zwischen gefährlichem und ungefährlichem Teil der Türkei.
Zu Beginn sehen wir mehr und mehr Kontrollen der Polizei und der Gendarmerie werden jedoch immer durchgewinkt. Auf der Hauptstrasse, die nach Dyabarkir führt, werden wir dann zweimal kontrolliert. Wir verbringen eine ruhige Nacht am See neben Sivrice und fahren erst am frühen Nachmittag weiter gegen Osten. Wir verlassen bald die Hauptstrasse. Das letzte Dorf liegt gerade hinter uns, als wir bei einer Bohrstelle anhalten müssen, weil ein Auto die Piste blockiert. Pierre steigt aus und versichert sich, dass der Weg i.O. sei. Kommen zwei bewaffnete Männer in zivilem Auto an. Sie erklären uns mit Hilfe von Google Übersetzer, die Strasse sei zu schlecht und wir müssten umdrehen. Nach Kontrolle unserer Pässe und einem Telefonat folgen wir ihnen. Bei der Abzweigung zum Dorf bleiben sie mitten in der Strasse stehen. Da wir keine Ahnung haben, wer diese bewaffneten Männer sind, steigen wir mit mulmigem Gefühl aus. Doch sie wollen uns nur die Route nochmals erklären, eine Foto von uns machen und uns eine gute Weiterreise wünschen.
Es ist bereits spät und wir suchen einen Nachtplatz. In einem Dorf fragen wir zweimal nach. Beide Befragten geben uns die gleiche Stelle in ungefähr zwei Kilometer Entfernung an. Ein Picknickplatz gleich neben der Strasse mit einer schönen Sicht auf die umliegenden Berge und Täler. Rechts von uns in vielleicht 400 m Distanz befindet sich eine Militäranlage und etwa 200 m links von uns ein Spielplatz sowie der Beginn der kleinen Stadt. Die Frauen spielen mit ihren Kindern, machen in Gruppen ihren Abendspaziergang, grüssen freundlich, wenn sie an uns vorbeigehen. Gerade lädt uns eine der jungen Frauen zum Essen in ihrer Kantine ein, als ein gepanzertes Fahrzeug mit drei Gendarmen auf der Strasse neben uns anhält. Nach der üblichen Kontrolle von Ursul und uns müssen wir ihnen folgen. Wir wären ein viel zu gutes Ziel für evtl. Angreifer und somit in grosser Gefahr auf diesem Picknickplatz. Auf einem Parkplatz im Zentrum gleich neben der Schule dürfen wir bleiben. Später werden wir nochmals kontrolliert, ansonsten bleibt es ruhig und wir haben Zeit unsere Umgebung zu entdecken. Der Polizeiposten ist hinter grossen Betonblöcken verschanzt; Kameras filmen das Geschehen in der Stadt; bewaffnete Männer patrouillieren die Strassen. In einer schönen grossen Gartenbeiz trinken eine grosse Gruppe von Männern Tee und spielen oder diskutieren . Wir gesellen uns für eine Weile zu ihnen. Eine friedliche Welt wären da nicht all die Anzeichen einer realen und bewaffneten Konfliktsituation.
Am nächsten Morgen geht es auf einer kleineren Strasse weiter. Auf dieser werden wir mehrmals kontrolliert. Nach einer Weile biegen wir ab von der nun in Bau befindlichen Strasse. Scheinbar ist sie jeweils zwischen 20.00 Uhr und 6.00 Uhr gesperrt. Auf einer Nebenstrasse fahren wir durch mehrere Dörfer. Menschen winken und lächeln uns zu. In einem dieser Dörfer halten wir an, um die Route zu überprüfen und werden von mehreren Männern angesprochen. Pierre diskutiert mit ihnen den weiteren Verlauf des Weges und ich plaudere mittels Zeichensprache und ein wenig Türkisch mit den Kindern und Frauen. Wir werden zum Essen eingeladen. Ein Mann trägt mit seinem Sohn einen Tisch mitten auf die Strasse, ein weisses Tischtuch hat er sich unter den Arm geklemmt. Einmal mehr bin ich zutiefst gerührt über diese unglaubliche Gastfreundschaft, die sich scheinbar durch nichts aufhalten lässt. Ein Palaver zwischen ihm und einem gut gekleideten telefonierenden Mann nimmt seinen Lauf. Sie teilen uns schlussendlich mit, dass wir weiterfahren sollen.
Ein paar Hundert Meter weiter taucht eine Militäranlage mit vier hohen Türmen am Horizont auf. Wir werden bereits von zwei Gendarmen erwartet. Freundlich begrüssen sie uns, und nachdem sie unsere Pässe kontrolliert haben, werden wir gebeten, ihnen zu folgen. Sie wollen uns genau aufzeigen, wo es gefährlich ist und welche Strassen sicher sind. Eigentlich nur eine, nämlich die Autobahn, die direkt nach Tatvan führt. Wir dürfen keine Pisten mehr fahren. Sie verwöhnen uns mit einem ausgezeichneten Essen, dessen biologischen Zutaten aus eigenem Anbau sind. Die Gendarmen kochen selbst. Nach einer Weile taucht der telefonierende Mann aus dem Dorf mit einigen andern Männern auf. Die nachfolgende Diskussion verstehen wir nicht. Kaum haben wir fertig gegessen werden wir von zwei jungen Gendarmen zum Ursul begleitet, ein Eis gibt es noch auf den Weg und alle, auch die auf den Türmen winken uns zum Abschied zu. Wir drehen gehorsam um und fahren zurück auf die im Bau befindliche Strasse, die direkt zur Autobahn führt.
Auf der Autobahn schlafe ich ein. Es ist schlichtweg langweilig. An einer Tankstelle beginnen männliche Jugendliche ein Gespräch mit uns. Sie wollen wissen, wohin wir fahren. Der Iran sei nicht gut und wir würden dort umgebracht, erfahren wir mittels eindeutiger Zeichensprache. Auf den vorüberfliegenden Feldern sehen wir mehrere Gruppen von Zelten. Vermutlich Flüchtlinge aus den Kriegsgebieten oder/und Wanderarbeiter.
Es wird Abend. Wir drehen ab von der Autobahn. In einem kleinen Dorf fragen wir mehrere Personen, ob es in Ordnung sei etwas weiter in die Berge zu fahren und dort zu übernachten. Problem yok (kein Problem), bekommen wir zur Antwort. Eine heimkehrende Ziegenherde mit ihrem Hirten blockiert für eine kurze Zeit die einzige Brücke. Auf unserer Fahrt begegnen wir einem Traktor mit Anhänger, in welchem lachende Kinder sitzen. Ein gutes Zeichen, denke ich. Oben auf den Hügeln finden wir einen Stellplatz mit schöner Rundsicht. Die Sonne geht unter. Wir geniessen die Stille. Vor uns sehen wir nun die mit Lichtern übersäte Ebene, hinter uns ist es stockfinster. Ich koche uns ein feines Nachtessen, wir lesen und schon bald überkommt uns die Müdigkeit. Pierre will gerade das Bett machen und ich die Zähne putzen, als ich eine leise Männerstimme höre. Pierre, draussen ist jemand. Er öffnet sofort die Tür, sieht jedoch niemanden. Er schaut aus dem Küchenfenster und sieht einen Mann in voller Militärmontur. Dieser richtet die Strahlen seiner Taschenlampe in sein eigenes Gesicht und erklärt in ausgezeichnetem Englisch, er sei von der Armee. Pierre öffnet die Tür wieder und wir sehen, dass er nicht alleine ist. Er bittet uns freundlich und ruhig, als unser Freund, diesen Ort sofort zu verlassen und unten im Dorf zu übernachten. Ein angenehmes kurzes Gespräch über unsere Reise folgt, währenddessen Pierre Ursul startklar macht. Unser "Freund" kennt sich aus mit Unimog und weiss, dass der Luftdruck erst einmal aufgebaut werden muss.Tagsüber sei es ungefährlich die von uns gewünschte Route auf Naturstrassen zu fahren, wird uns versichert. Auf einer Karte wird uns auch noch aufgezeigt, wo wir am Van-See problemlos während der Nacht bleiben können. Sie helfen uns ohne Worte unsere Bretter zu versorgen, warten geduldig, bis wir fahren können. Etwas weiter unten sehen wir dann noch die restlichen Mitglieder der Patrouille am Wegrand und hinter Büschen.
Unten angelangt stellen wir uns kurz vor der Brücke hin. Kaum ist der Motor ausgeschaltet, kommen einige Männer auf uns zu. Einer von ihnen ist bewaffnet. Sie
bitten uns, mitten im Dorf auf einem kleinen Platz zu übernachten. Laute Musik ertönt, eine Hochzeit wird gefeiert. Bevor wir uns von den orientalischen Klängen in den wohlverdienten Schlaf
wiegen lassen, wünschen wir dem jungen Paar in Gedanken, dass ihre Kinder in Frieden und Freiheit aufwachsen können.
Anmerkung zum besseren Verständnis: Die Gendarmen sind Teil der Armee und die bewaffneten Patrouillen in den Dörfern sind zivile Sicherheitskräfte. Nachträglich
recherchiert.
Du premier au trois septembre
Lors de notre voyage d'Ankara vers Van notre route traverse des villages kurdes. Notre parcours nous approche de cette zone considérée comme dangereuse selon
les informations de nos gouvernements.
Au début nous voyons de plus en plus de contrôles sur les routes, mais personnes ne nous arrête. Sur la route principale vers Dyabarkir la gendarmerie nous contrôle deux fois. Nous passons une nuit tranquille à côté de la petite ville Sivrice au bord du très beau lac. Le lendemain nous continuons notre chemin. Nous quittons bientôt la route principale et, par une bonne piste, arrivons à un chantier de forage. Le chemin est bloqué par une voiture et nous devons nous arrêter. Pierre discute avec les travailleurs de la suite de la piste lorsqu'arrive deux hommes armés dans une voiture privée. Selon eux la piste est mauvaise et nous devons faire demi-tour. Ils contrôlent nos passeports, un des deux téléphone puis nous fait signe de les suivre. Proche du village ils arrêtent au milieu de la route. Nous débarquons d'Ursul un peu mal à l'aise. Nous avons aucune idée qui ils sont, seulement qu'ils sont bien armés. Nous découvrons vite qu'ils veulent juste nous expliquer encore une fois la route à suivre jusqu'au lac de Van, de prendre une photo de nous et de nous souhaiter une bonne continuation de voyage.
Il est déjà tard et nous sommes à la recherche d'une place pour la nuit. Deux personnes nous conseillent de nous installer à côté d'une petite ville sur une aire de pique-nique avec une belle vue. Une fois arrêté nous voyons d'un côté, une sorte de base militaire et de l'autre, un terrain de jeux. Des femmes jouent avec leurs enfants et font une petite promenade de soir. Lorsqu'elles passent à côté de nous, elles nous saluent gentiment. Une jeune femme vient juste de nous inviter à manger dans sa petite cantine lorsqu'arrive une voiture blindée. Trois policiers débarquent. Ils contrôlent nos passeports et l'intérieur d'Ursul puis nous interdisent de rester sur cette place pour la nuit. Nous sommes une trop bonne cible pour les terroristes. Nous devons les suivre au centre de la petite ville et nous installer à côté de l'école. Un deuxième contrôle de passeport et nous sommes libres pour découvrir notre nouvel environnement. La station de police est protégée par de gros blocs de béton, des caméras surveillent les rues et des miliciens armés patrouillent. Sur une grande place, sous les arbres les hommes prennent leur thé, discutent ou jouent à toute sorte de jeux. Après notre souper au restaurant nous y prenons aussi le notre. Une paisible atmosphère y règne au milieu de signes d'un conflit réel et armé.
Le lendemain matin nous suivons une petite route parsemée de contrôle de gendarmerie. Une pancarte semble indiquer que la route est interdite entre 20:00 et 06:00. Elle se transforme en chantier d'une route plus importante que nous quittons après quelques kilomètres pour continuer sur une route secondaire. Nous passons plusieurs villages avec des gens souriants qui nous saluent avant de s'arrêter en plein milieu d'un village pour discuter de la suite. Des hommes s'approchent pour nous aider. Pendant que Pierre discutent avec eux je parle aux enfants et aux femmes moyennant mon peu de turc et le langage des signes. Nous sommes invités à manger. Un homme apporte une table, une nappe blanche sous son bras. Une fois de plus je suis émue. Rien semble pouvoir arrêter cette hospitalité généreuse des Turcs. Notre hôte parlent à un homme qui est au téléphone et un instant plus tard ils nous disent de continuer notre chemin.
Après quelque centaine de mètres apparaissent à l'horizon quatre grandes tour d'observation. En nous approchant de cette base de la gendarmerie, nous voyons de loin que deux hommes nous attendent déjà. Ils nous saluent gentiment, contrôlent nos passeports et Ursul et discutent de notre itinéraire avant de nous inviter à les suivre à l'intérieur de la base où la liaison internet est meilleure. Ils veulent nous montrer sur une carte les routes non dangereuses. En réalité il en existe une seule, l'autoroute qui nous mènera directement au Lac de Van ; nous n'avons plus le droit de suivre les pistes. Ils nous gâtent avec un succulent dîner ; des produits bio de leur propres jardins et cuisinés par eux-mêmes. L'homme du village qui leur a certainement téléphoné arrive avec d'autres hommes et s'en suit une discussion qui ne nous concerne pas. Deux gendarmes nous accompagnent jusqu'à Ursul et nous offrent une crème glacée comme cadeaux d'adieu. Les gardiens de la tour d'observation nous saluent lorsque nous repartons vers la route en construction qui nous mènera sans détour et sans plaisirs à l'autoroute.
Rouler sur l'autoroute m'endort, c'est tellement ennuyant. Dans les champs nous voyons plusieurs campements de réfugiés et/ou de travailleurs itinérants. Lorsque nous nous arrêtons pour une courte pause à côté d'une station d'essence, des adolescents commencent une discussion. Une fois compris que notre prochaine destination est l'Iran ils nous montrent, par un doigt qui coupe la gorge, ce qui nous attend de l'autre côté de la frontière.
Le soir s'approche à grand pas lorsque nous dévions de l'autoroute. Dans un petit village on nous informe que nous pouvons sans problèmes prendre la piste traversant la montagne. Dans une lumière splendide nous attendons le passage du berger et de ses chèvres avant de passer le pont à notre tour. Sur la piste nous croisons un tracteur avec une remorque transportant plusieurs enfants riants ; bon signe, je me dis. Arrivé en hauteur nous trouvons une place pour la nuit avec une belle vue. Le soleil se couche et on jouit de la tranquillité. La nuit tombée nous voyons une plaine parsemées de lumières d'un côté alors que de l'autre tout est noir. Je prépare un bon souper, nous lisons et bientôt nous sentons la fatigue d'une journée bien remplie. Pierre est en train de préparer le lit et moi de brosser mes dents lorsque j'entends un douce voix d'homme. « Pierre nous avons de la visite. »
Il ouvre la porte mais ne voit personne. Nous regardons par la fenêtre de la cuisine et voyons un militaire. Il nous montre son visage avec sa lampe de poche et
nous salue dans un anglais parfait. Pierre ouvre la porte et nous voyons alors qu'ils sont nombreux. Le chef nous dit calmement et gentiment, en conseil d'ami, que nous devons quitter les
lieux pour aller dormir au village. Pendant que Pierre prépare Ursul j'ai une courte conversation intéressante avec lui sur notre voyage. Il connaît bien les Unimog et sait qu'avant de
rouler, la pression d'air doit monter. Tout le monde attend patiemment et participe aux préparatifs. Notre "ami" nous assure que durant la journée il n'y aura aucun danger à suivre cette route.
En regardant la carte du lac Van avec nous, il nous indique les secteurs sécuritaires ou on pourra bivouaquer et ceux qui le sont moins. En redescendant nous voyons les autres membres
de la patrouille couchés au bord du chemin ou cachés derrière les arbustes.
Nous nous installons près du pont. Le moteur à peine arrêté, plusieurs hommes dont un avec un fusil nous approchent . Ils nous prient de nous installer de
l'autre côté du pont au centre du village. Nous nous y installons au son de la musique provenant d'un mariage. Finalement nous nous endormons sur cette belle musique orientale en espérant que ce
jeune couple aura la chance d'élever ses enfants dans la paix et la liberté.
Remarques: Les gendarmes font partie de l'armée. Les personnes civiles armées sont des gardiens de village. Information trouvée sur internet.
La piste Ardanuç - Olur
Pour notre troisième séjour en Turquie, nous sommes entré à Posof dans le Nord Est. Une région montagneuse agréable à parcourir en été. On se dirige lentement vers Erzurum en choisissant des
petites routes et surtout des pistes qui ne sont pas toujours faciles à identifier sur les cartes.
De Ardanuç, on veut aller plein sud vers Olur. Par la route goudronnée qui fait le tour du massif montagneux, c'est 180 km. Google map indique une piste assez directe sur laquelle il est même
écrit "Ardanuç - Olur yolu", yolu voulant dire route en turc. Quand Googlemap prend la peine d'écrire un nom de route, c'est normalement des pistes principales assez faciles à suivre.
Toutefois selon la carte satellite du iPad, bien que le début et la fin sont clairement indiqués, la traversée du col n'est pas du tout évidente. Peut-être y a-t-il une nouvelle piste.
Lorsqu'on pose la question à Ardanuç, on ne semble pas connaître cette piste et on nous recommande de faire le tour par la route. On se lance quand même, il faut de toute façon emprunter d'abord
la route goudronnée.
Au début prévu de la piste, on est heureux de voir une nouvelle petite route goudronnée, c'est encourageant et on s'y lance en fin de journée. Le goudron disparaît assez vite pour
faire place à une petite route de terre récemment aménagée sur le bord de laquelle on fêtera le premier août juste en-dessous d'un village d'alpage.
Le lendemain matin, on repart optimiste sur la petite route qui gravit la montagne escarpée et traverse quelques villages d'alpage. arrivée sur un plateau, la route disparaît mais on suit
les traces jusqu'à un dernier hameau de quelques huttes de bergers.
La suite qui est clair sur googlemap ne l'est pas sur le terrain. La montée au col prévu n'existe tout simplement pas. Par contre, il y a une petite piste qui monte du hameau à un autre
col. Sceptique, on prend quand même une marche pour aller voir. La montée est faisable en tracteur donc aussi en Unimog. Cette piste s'arrête sur un vaste plateau fleuri qui s'incline doucement
vers le sud-est. Nous on voulait aller au sud-ouest mais le sud-est est mieux que de retourner sur nos pas vers le nord. Je doute de pouvoir rejoindre la piste d'Olur souhaitée mais j'ai
confiance, en descendant le plateau, de pouvoir rejoindre une piste vers un village. Je redescend donc chercher Ursul qui est tout content de venir fouler ce plateau presque vierge.
Notre vieille carte topographique soviétique indique une piste de ce plateau vers le col qu’on visait d'abord. Comme les prairies en fleur nous appelle, on va voir. Graduellement, je crois
distinguer une trace, ou plutôt quelques unes. On a déjà circulé ici dans le passé alors peut-être que...
Les presque traces et mon instinct nous mène à une crête d’où il est plus facile de distinguer une piste qui descend. Probablement pas utilisé depuis quelques années mais on ne peut nier quelle
existe vraiment et elle mène au col visé.
Comme le paysage est magnifique, on choisit d'y casser la croûte. Pendant que Theresa prépare le dîner, je vais explorer la piste. Probablement une vieille piste de tracteurs. Je la juge faisable
jusqu'au col et de ce col, j'ai cru apercevoir une trace vers un campement dans la bonne direction. Du campement, je suis certain de pouvoir continuer.
De notre poste d'observation, on apperçoit le troupeau du campement broutant une belle pente raide mais régulière vers le campement. Ce serait peut-être plus agréable que la piste rocheuse.
Je vais donc y marcher pour réaliser que la pente raide est très rocheuse. Après avoir mangé on se décide donc pour la pseudo-piste. « Yavas yavas », Ursul descend. C'est
probablement la piste qui a le plus démontré ses capacités de franchissement. Malgré un dévers, la finale est plus facile et on atteint le col où on choisit de s'installer pour la nuit. C'est
pour passer la nuit dans de tels endroits qu'on a choisit ce camion et on est fier de lui. Une petite marche autour du col m'apprend qu'il y a bien une piste qui monte au col mais ni plus facile
ni plus utilisée que celle qu'on a pris. Et pour redescendre, il ne semble y avoir qu'une solution soit vers le campement vu précédemment. Ce qui nous est confirmé par le berger qui est
venu nous visiter avec ses vaches. On prend même rendez-vous pour le lendemain matin, entre notre campement et le sien.
Le lendemain, il nous y attend fidèlement. Avec Theresa, il mène la marche pour m'aider à slalomer entre les rochers jusqu'au campement d’où la piste ira en s'améliorant graduellement
jusqu'au village.
Une de nos plus belle traversée qui se continuera pour plusieurs jours sur d'autres pistes un peu plus facile jusqu'à Tortum et notre prochaine aventure.
Die Piste von Ardanuç nach Olur
Unser dritter Aufenthalt in der Türkei nimmt seinen Anfang beim Grenzübertritt in Psof im Nordosten des Landes. Eine Berglandschaft liegt vor uns, die es am besten im Sommer zu bereisen gilt. Ganz langsam machen wir uns auf den Weg in Richtung Erzurum. Dazu wählen wir zum Teil kleine Strassen und natürlich vorwiegend Pisten aus. Diese Pisten sind nicht immer gut erkennbar auf den verschiedenen von uns benutzten Karten.
Von Ardanuç aus wollen wir in praktisch gerader Linie nach Süden fahren. Die geteerte Strasse führt jedoch um das vor uns liegende Massiv herum und hat eine Länge von 180 km. Auf Google Map entdeckt Pierre eine Piste, die über das Massiv führt. Sie trägt den Namen "Ardanuç- Olur yolu" (yolu in Deutsch: Strasse). Wenn Google Map eine Piste mit einem Namen versieht, dann sollte diese gut und einfach zu befahren sein. Auf dem Satellitenbild der iPad-Karte hingegen sieht es anders aus. Der Beginn und das Ende der Piste sind gut erkennbar. Beim Passübergang ist die Piste jedoch nicht klar ersichtlich. Vielleicht gibt es ja eine neue Piste. In Ardanuç haben die Bewohner keine Kenntnis von einer solchen Piste und raten uns das Massiv auf der geteerten Strasse zu umfahren. Wir beschliessen, den Versuch trotzdem zu wagen.
Zu Beginn der vorgesehenen Piste sehen wir erst einmal, dass sie seit Kurzem geteert ist. Uns wachsen Flügel. Schon kurz darauf, der Tag ist bereits stark fortgeschritten, wandelt sie sich in einen gut unterhaltenen Naturweg. Unterhalb einer kleinen Alpsiedlung feiern wir den 1. August.
Am nächsten Morgen folgen wir optimistisch gestimmt dem Weg, welcher steil in die Höhe führt. Wir fahren durch mehrere Alpsiedlungen, bevor er sich neben einem Weiler im Sand resp. in der Wiese verläuft. Die auf Google Map klar eingezeichnete Piste existiert in Wirklichkeit nicht. Es führt scheinbar kein Weg zum vorgesehenen Passübergang. Eine kleine Piste führt vom Weiler direkt hinauf auf einen andern Pass. Wir entscheiden uns den Weg zu Fuss zu erkunden, obwohl wir skeptisch sind, dass er uns zum Ziel bringt. Auf einer mit Blumen übersäten Hochebene angelangt, verzettelt er sich in wenige kaum noch erkennbare Traktorspuren. Nun, wenn ein Traktor bis hierher kommt, ist dies ein Kinderspiel für einen Unimog. Folgen wir dieser Ebene, fahren wir Richtung Südosten und nicht wie vorgesehen Richtung Südwesten. Dennoch besser als umzukehren und wieder gegen Norden zu fahren. Ich zweifle die Piste nach Olur auf diesem Weg zu erreichen, habe dennoch Vertrauen, am Ende der Ebene eine Piste zu finden, die uns bis zu einem Dorf führt. Ich hole Ursul, der sich bestimmt auf das vor ihm liegende Abenteuer freut.
Auf unserer alten russischen Karte entdecken wir eine Piste, die scheinbar in früheren Zeiten von hier aus zum von uns vorgesehenen Passübergang geführt hat. Die blühenden Wiesen verführen uns. Vor meinen Augen scheint sich ganz langsam ein Weg oder vielleicht auch mehrere in die richtige Richtung abzuzeichnen. Jemand ist hier schon durchgefahren, vielleicht gelingt es auch uns ...
Die erahnte Piste und mein Instinkt führen uns zu einem Bergkamm. Von hier aus kann ein Weg ausgemacht werden, der zum andern Pass führt. Eine Piste für Traktoren, seit Jahren ungenutzt.
Es ist unglaublich schön hier oben und auch Zeit für unsere Mittagspause. Während Theresa das Essen vorbereitet, erkunde ich die Piste und sehe, dass vom andern Pass eine Spur in südwestlicher Richtung zu einer Gruppe Hütten führt. Von dort aus können wir bestimmt weiterfahren.
Von unserem Beobachtungsposten aus sehen wir eine Herde Kühe mit ihrem Hirten langsam einen steilen Hang hinunter gehen. Dies wäre vielleicht auch noch eine Option für uns. Ich sehe mir den Weg aus der Nähe an. Nein er ist zu steinig und zu steil. Wir entschliessen uns, die Piste zum Pass zu fahren. Ganz langsam tastet sich Ursul voran. Yavas, yavas in Türkisch. Möglicherweise die grösste Herausforderung bis heute für unseren zuverlässigen und trotz Grösse agilen Kumpanen. Den letzten schräg abfallenden Teil bis zum Pass meistern wir auch noch. Hier bleiben wir für die Nacht. Genau für solche Momente in wunderschöner Natur haben wir unseren Gefährten gewählt und sind stolz auf ihn. Eine kurze Wanderung lässt mich eine von der andern Seite her zum Pass führende Piste entdecken. Google Map hatte doch nicht ganz unrecht. Sie wird ebenso wenig genutzt und ist sicher nicht einfacher zu fahren als der von uns gewählte Weg. Es gibt nur eine Möglichkeit weiter nach unten zu gelangen, nämlich der Spur folgend, die zu den Hütten führt. Dies wird vom Hirten, der zu Besuch kommt, bestätigt. Morgen erwartet er uns zwischen seinem Zuhause und dem Unsrigen.
Am nächsten Morgen erwartet er uns, wie versprochen, mit seinen Kühen im Tau. Gemeinsam mit Theresa geht er voraus und zeigt mir den Weg zwischen den manchmal gut versteckten Steinen hindurch. Ab dem Weiler verbessert sich die Piste allmählich bis zum nächsten Dorf.
Eine unserer schönsten und abenteuerlichsten Querungen. In mehreren Tagesetappen geht es dann über weitere Bergketten und durch weitere Täler bis nach Tortum.
De Tortum à Ispir
De Tortum, on n'est qu'à une heure d'Erzurum mais comme on va à Erzurum au garage Mercedes et que c'est vendredi, aussi bien traîner un peu jusqu'à lundi. Il y a justement un beau massif qui nous
attend à l'est. Bien que plusieurs pistes le parcours, il est difficile d'en trouver une qui permet le traverser.
A la première vallée qu'on remonte, les villageois nous invite à renoncer pour plutôt prendre la prochaine vallée. Comme de gros engins sont en train de réparer les dégâts causés par le
dernier orage, on n'insiste pas. On remonte donc cette deuxième vallée au bout de laquelle part une petite route qui, de cols en cols, fait le tour du massif par le nord. Googlemap nomme cette
route « Ispir yolu », doit-on s'y fier? Le panneau indicateur annonçant Ispir nous convainc que ce sera une balade facile. Pendant une soirée tranquille au premier col, deux
jeunes à motos fascinés par Ursul s'arrête pour le traditionnel « selfie ». Le lendemain matin, un vieil homme à pied nous demande si on est venu chercher de l'or ; il semble
que c'est la principale source de revenu de la région.
Oubliant l'or, on continue notre petite route, traversant un premier village paisible. N'ayant pas abandonné l'idée de grimper sur le massif, on emprunte une piste forestière qui monte et qui
monte pour s'arrêter à un campement situé une centaine de mètres sous le grand plateau. Dommage mais la promenade en valait quand même la peine.
Arrêté à la bifurcation suivante, on hésite entre cette dernière piste qui permettrait la montée ou notre petite route tranquille vers Ispir. On se décide finalement pour la prudente facilité
lorsqu'arrive une camionnette chargée d'une douzaine d'hommes qui nous invitent à les suivre pour pique-niquer avec eux. Sans trop hésiter, on les suit avec à notre bord deux nouveaux passagers.
Où leur petit camion passera, on passera aussi.
Comme souvent, la piste d'abord bonne, devient moyenne puis mauvaise alors que le paysage lui fait le contraire. Après une bonne heure de montée, on atteint un vaste plateau qu'on traverse
jusqu`à leur campement. On apprend alors que comme souvent à la campagne, on profite du samedi pour joindre l'utile à l'agréable. Tous les mâles de la famille et quelques amis sont montés
pique-niquer mais aussi donner un coup de main aux deux bergers qui s'occupent du troupeau. Je laisse Theresa présenter cette grande assemblée masculine.
Alors qu'au Québec dans une situation similaire, on aurait fini le travail avant de déboucher les bières et d'allumer le bar-B-Q, ici on commence par le thé et la grillade. L'auvent d'Ursul est
monté pour nous protéger du soleil mais aussi du premier orage.
L'estomac plein, le travail peut commencer. Traitement du bétail d'abord puis, après le deuxième orage, chargement de trois taureaux dans le camion. Aussi dangereux qu'un rodéo du
far-west.
Il commence à faire noir lorsqu'ensemble, on redescend vers le village. Comme les trois taureaux remplissent la boite du petit camion, on est sept dans Ursul, du jamais vu. La traversée du
plateau ainsi que la première partie de la descente se passe bien sur une piste caillouteuse. Sur un premier passage argileux devenu boueux suite aux orages, la camionnette s'enlise derrière
Ursul. Elle passera après avoir mis les chaînes.
La descente nocturne se poursuit et Ursul commence à déraper dangereusement. Même si je ne vois pas la profondeur du précipice, les sueurs sont froides dans la nuit chaude. Je m'arrête donc pour
mettre les chaînes sur les roues arrières instables. On a juste le temps de finir lorsqu'éclate le troisième orage.
Si on était seul, on s'arrêterait pour laisser passer la nuit et les orages mais comme on transporte la moitié de la famille, on continue. Malgré l'orage et la nuit, Ursul enchainné se stabilise
et tous arrivent sains et saufs au petit village pitoresque d'Östoprak où le reste de la famille nous accueuille chaleureusement.
Von Tortum nach Ispir
Tortum liegt eine Fahrstunde von Erzurum entfernt. Da es Freitag ist und wir erst am Montag in die Mercedes Werkstatt fahren können, haben wir Zeit für ein weiteres
Abenteuer. Ein schönes im Osten liegendes Bergmassiv erscheint uns ideal dafür. Es gibt einige Pisten, auf denen es umfahren werden kann, nur wenige ermöglichen es zu queren.
Wir folgen einem ersten Tal. Die Einwohner eines der letzten Dörfer empfehlen uns, umzudrehen und das nächste Tal hochzufahren. Tatsächlich haben Gewitter die Strasse beschädigt. Wir sehen grosse Maschinen, die Mengen von Schutt entfernen.
Am Ende des zweiten Tales führt eine kleine Strasse, welche über verschiedene Pässe das Massiv in nördlicher Richtung umfährt. Gemäss Google Map handelt es sich um die Strasse nach Ispir "Ispir Yolu". Sollen wir dieser Angabe wirklich trauen? Der bei einer Kreuzung stehende offizielle Wegweiser "Ispir" verspricht dann eine gemütliche Fahrt. Wir lassen den ersten Tag auf einem Pass gemütlich ausklingen. Zwei Jugendliche auf einem Motorrad halten an. Sie sind von Ursul fasziniert. Das schon obligaten "Selfie" gemacht, fahren sie zufrieden weiter. Am nächsten Morgen erhalten wir Besuch von einem älteren Herrn. Er ist an uns vorbeigefahren und kommt nun zu Fuss zurück. Er will wissen, ob wir Goldgräber sind. Scheinbar ist Gold die wichtigste Einnahmequelle in dieser Region.
Die Frage, ob wir zu Goldgräbern avancieren sollen, legen wir schnell beiseite und fahren los. Wir durchqueren ein erstes friedliches Dorf. Die Idee das Massiv zu queren lässt uns nicht in Ruhe. So folgen wir einer Piste durch einen Wald. Sie steigt und steigt. Etwa hundert Meter unterhalb der Hochebene endet sie bei einer Alphütte. Schade wir müssen umdrehen. Der Ausflug hat sich trotzdem gelohnt.
Wir halten bei der nächsten Kreuzung wieder an und sind gerade daran zu überlegen, ob wir es ein weiteres Mal wagen sollen, einer Piste zu folgen, als ein kleiner mit elf Männern beladener Lkw aus der Gegenrichtung kommend anhält. Sie laden uns ein, ihnen zu folgen und mit ihnen zu picknicken. Ohne zu zögern, schwenken wir in die Piste ein. Wo dieser kleine Lkw hinfährt, da schafft es Ursul locker. Nach einer Weile sind wir zu viert in der Fahrerkabine.
Wie schon oft wandelt sich die gute Piste in eine immer schlechter werdende und die Landschaft wird parallel dazu immer schöner. Nach einer Stunde Bergfahrt erreichen wir eine weite Hochebene, an deren Ende die Hütte des Hirten steht. Wir erfahren, wie dies auf dem Lande oft üblich ist, wird der Samstagsausflug mit Nützlichem verbunden. Alle Männer einer grossen Familie und einige ihrer Freunde wollen zwar picknicken sind jedoch auch den weiten Weg gefahren, um den zwei Hirten unter die Arme zu greifen. Ich überlasse es Theresa in der Rubrik "Momentaufnahmen", die an diesem Abenteuer Teilnehmenden kurz vorzustellen.
Im Gegensatz zu einer vergleichbaren Situation in Quebec, wo das Motto gilt, erst die Arbeit dann das Vergnügen, beginnt man hier mit Tee trinken und grillieren. Die Markise wird montiert, um uns vor der Sonne und dann auch vor einem ersten Gewitter zu schützen.
Gut genährt kann die Arbeit beginnen. Zuerst werden einige Stiere behandelt und nach dem zweiten Gewitter beginnt das Verladen von drei Stieren in den kleinen Lkw. Ebenso gefährlich wie die Teilnahme an einem Rodeo.
Bei Einbruch der Nacht machen wir uns gemeinsam auf den Weg zum Dorf. Wir sind zu siebt im Ursul, da die drei Stiere die Ladefläche des kleinen Lkw's füllen. So etwas hat es bis jetzt noch nie gegeben. Die Querung der Hochebene und der erste Teil der Talfahrt sind auf der steinigen Piste problemlos zu bewältigen. Bei einer schwierigen Stelle aus toniger Erde, welche sich nach zwei Gewittern zu einer matschigen Masse verwandelt hat, bleibt der Lkw stecken. Nachdem Ketten auf die Reifen montiert worden sind, geht die Fahrt weiter.
Es ist dunkel und Ursul rutscht gefährlich ab. Obwohl ich die Tiefe des Abgrundes nicht sehen kann, läuft mir der kalte Schweiss über den Rücken. Ich halte an und montiere die Ketten auf die hinteren instabilen Reifen. Gerade sind wir fertig mit der Montage, als das dritte Gewitter über uns hereinbricht.
Wären wir alleine, würden wir unverzüglich anhalten und die Nacht an Ort und Stelle verbringen. Da wir fast die Hälfte der Familie transportieren, fahren wir weiter. Trotz Gewitter, Nacht und glattem Boden erreichen wir das kleine malerische Dorf Östoprak, ohne einen Kratzer abbekommen zu haben. Die restliche Familie heisst uns herzlich willkommen.