Armenien - Arménie

12.5. - 11.6.2016 



Reise in Bildern - Voyage en images


Momentaufnahmen - Petites histoires

Armenien, du verwirrst uns
Um Verwirrung beschreiben zu können, gilt es den Versuch zu wagen, diese zu entwirren. Doch genau das fällt uns in den ersten Tagen in Armenien schwer.


Bereits in der letzten Stadt vor der armenischen Grenze haben wir den Eindruck eine Art Schleier umgebe sie. Es ist, als wäre es plötzlich ein wenig dunkler geworden. 95 % ihrer Einwohner sind Armenier, erfahren wir von einem Softice-Verkäufer.


Der Weg zum Grenzübergang in Bavra führt durch eine Baustelle ohne Wegweiser. Dort einmal eingetroffen, ist nicht klar, wie nun vorzugehen ist. Kein Mensch gibt uns Anweisungen. Wir warten mal ab und beobachten das Geschehen um uns herum. Da entdecken wir mehrere Motorräder mit Schweizer Nummernschildern. Vielleicht wissen ihre Besitzer ja, was hier zu tun ist. Und tatsächlich, dank des Reiseleiters, der Russisch spricht, finden wir uns schlussendlich einigermassen zurecht. Ich laufe nämlich Peter, von MuzToo, einfach nach, schaue zu, was passiert und sage dann Pierre jeweils wohin er als Nächstes muss. Eine Weile dauert das Ganze. Ein Formular wird vom Makler ausgefüllt, Gebühren müssen bezahlt werden und mehrere Stempel braucht es. Der grau verhängte Himmel sowie der kalte Wind stellen unsere Geduld zusätzlich auf die Probe. Vom Versicherungsmakler hören wir ein freundliches "Welcome to Armenia". Er schaut sich das Zollformular kurz an und stellt uns auf unseren Wunsch hin eine Versicherung für 30 Tage aus.


Ein grosser Teil dieses Landes liegt über 2000 m und der Monat Mai ist der regenreichste. Unsere erste Fahrt führt uns zum Argi Lich, einer Nature Reserve. Die Strassen und Wege sind in einem echt schlechten Zustand. Der Himmel bleibt weiterhin grau verhängt und zwischendurch prasselt Hagel auf uns nieder. Die Dörfer auf dem Weg sind sehr ärmlich. Die Häuser haben häufig durchrostete Blechdächer und die Fenster sind mit Plastik dicht gemacht. Jedem Dorf seine Ruinen und wie wir auf der Weiterfahrt entdecken, gilt dies auch für die Städte. In Gyumri auf der Suche nach einer Simkarte begegnen wir einigen jungen Soldaten, die mehr Kind als Mann sind. Die Mitarbeiterin von Beeline ist dann ein wahrer Sonnenschein mit ihrem spontanen Lachen und der ausgezeichneten Beratung in bestem Englisch.


Auf der Halbinsel gleich nach der Stadt Sevan finden wir einen Stellplatz bei einem kleinen Hotel direkt am See. Der Inhaber ist sehr freundlich und hilfsbereit. Er serviert uns zum Nachtessen köstlichen Fisch. Am nächsten Vormittag, wir sind gerade am Waschen, treffen mehrere Autos ein. Es wird ein totes, jedoch noch zuckendes, Schaf ausgeladen und vor Ort ausgenommen und in Stücke zerlegt. Währenddessen zündet einer der Männer Holz auf einem verrosteten Metallgrill an. Nach einer Weile ertönt armenische Musik: leidenschaftlich und erdig zugleich. Sie berührt uns. Zum ersten Mal spüren wir die armenische Seele. Rusvelt lädt Pierre und mich zum Tanzen ein. Ein Glas Wodka muss ebenfalls genossen werden. Den weiteren Verlauf dieses Tages lasse ich aus Diskretionsgründen gegenüber meinem Anvertrauten ein unbeschriebenes Blatt bleiben. Nur eines noch, Pierre liebt Charles Aznavour.


Wenn ich meine Zeilen wiederlese, ist mir immer noch nicht wirklich klar, weshalb unser erster Eindruck von Armenien und seinen Menschen uns verwirrt. Sind es die unzähligen Ruinen von Häusern, Fabriken, Ställen, Hotelkomplexen, die Zeugen vergangener Zeiten sind? Sei dies nun der Zugehörigkeit zur Sowjetunion, dem grossen Erdbeben, der Armut und somit der Landflucht oder ... zu verdanken. Sind es die Strassen, die wohl von einer Ortschaft zur andern führen, deren Zustand sich unvorhersehbar und für uns nicht nachvollziehbar stets verändert? Sind es die vielen Autowracks? Sind es die Gebäude, die praktisch alle aus den gleichen rosa-beige-grau gefärbten Backsteinen gefertigt sind und somit ein Ort dem andern gleicht? Sind es die überall stehenden, zum Teil riesigen, Denkmäler? Sind es die oberirdischen Gasleitungen und die vielen Pipelines, die durch das Land kriechen und einem riesigen Spinnennetz gleichen?  Sind es die Menschen, deren Augen häufig eine für uns geheimnisvolle Farbe haben, deren Nase oft viel grösser und prägnanter ist, als wir dies kennen, deren Ernsthaftigkeit und Zurückhaltung entweder durch den Konsum von Wodka aufgelöst wird oder im Gegenteil zu Schwermut führt? Ist es das Wissen um die Geschichte Armeniens und der immer noch geschlossenen Grenzen zu zwei der vier Nachbarstaaten? Ich denke, es ist eine Mischung von alledem und manchem mehr.

Arménie, tu nous déconcertes
Pour pouvoir décrire le désarroi ressenti, il faut essayer de le démêler. Au début de notre séjour les mots nous manquent pour le faire.
En arrivant à la ville frontalière, côté Georgie, j'ai l'impression qu'il fait d'un coup plus sombre. Nous apprenons d'un vendeur de "soft ice" que 95% des habitants sont des Arméniens.


Nous approchons la frontière de l'Arménie en passant par un champ de construction sans aucune indication de direction. Une fois arrivé à la douane de Bavra personne ne nous fait signe où nous mettre ni nous dit ce qu'il faut faire.  Nous restons donc dans Ursul et nous nous prenons le temps d'observer ce qui se passe autour de nous. Et puis nous voyons plusieurs motos avec des plaques suisses. Peut-être leurs propriétaires savent-ils ce qu'il faut faire. Nous nous approchons et les saluons. Leur guide, qui parle bien le russe, est en train de faire les formalités. Je le suis et j'apprend grâce à lui les différentes étapes à faire. Pierre suit alors mes instructions.   Un formulaire est rempli par le brooker, des taxes doivent être payées et nous avons besoin de plusieurs estampes. Le tout dure. Le ciel gris et le vent froid ne facilitent pas l'attente. L'assureur nous souhaite la bienvenue, regarde le formulaire du brooker et nous fait une assurance de voiture pour 30 jours.


Une grande partie de ce pays se trouve à plus de 2000 m. Le mois de mai est le plus pluvieux. Notre premier tour nous amène au lac Arpi. Les routes et chemins sont dans un très mauvais état. Le ciel reste gris et de temps en temps la grêle nous tombe dessus. Nous croisons des maisons avec des toits en tôle rouillée et des fenêtres fermées avec du plastique. Chaque village a ses ruines et comme nous constatons en poursuivant notre chemin cela est vrai également pour chaque ville. A Gyumri nous voyons plusieurs soldats qui ressemble plus à des enfants qu'à des hommes. Après ces premières impressions la collaboratrice de Beeline (carte sim) est un vrai rayon de soleil avec son beau sourire. Elle parle très bien anglais et nous conseille bien.


Sur la presqu'île juste après la ville de Sevan nous trouvons une belle place sur le stationnement d'un petit hôtel au bord du lac. Le propriétaire très gentil nous sert un excellent poisson pour souper. Le lendemain matin une voiture se stationne près de nous et deux hommes sortent du coffre un mouton mort qui frémit encore. Ils le dépècent pendant qu'un troisième allume un feu sur un Bar-B-Q rouillé. Après un moment, nous entendons un belle chanson arménienne: passionnée et terre à terre en même temps. Elle nous touche. L'âme arménienne se fait sentir. Rusvelt nous invite à danser et à prendre un verre de vodka. La suite de la journée restera une feuille  vide. Je respecte mon compagnon de voyage et ses petits secrets. Juste une petite indice. Pierre aime Charles Aznavour.


Je relis mes lignes écrites et je n'ai pas vraiment de réponse pourquoi cette première impression de l'Arménie et des Arméniens nous déconcerte. Est-ce que ce sont les nombreuses ruines de maisons, d'usines, d'étables, d'hôtels qui sont des sombres témoins d'une époque révolue? Est-ce que c'est l'état des routes qui change constamment et pour nous d'une façon incompréhensible. Pourtant ces routes mènent visiblement d'un lieu habité à un autre. Est-que ce sont les multiples épaves de voitures? Est-ce que ce sont les maisons construites en briques rose-grise-beige, qui font qu'un village ressemble à l'autre? Est-ce que ce sont les monuments parfois gigantesque qui se trouvent partout? Est-ce que ce sont les tuyaux de gaz et les piplines qui couvrent le pays comme une toile d'araignée. Est-ce que ce sont les gens avec leurs yeux mystérieux, leurs nez dominants, leurs sérieux et leurs retenues qui s'effacent sous l'influence de la vodka ou bien au contraire renforce la mélancolie? Est-ce que c'est la connaissance de l'histoire des Arméniens et des deux frontières sur quatre  toujours fermées? Je pense que c'est un mélange de tout cela et d'éléments  encore inconnus.


Armenischer Nationalsport oder vom Schlängeln und Schlangen
Ihr denkt bestimmt, jetzt kommt eine Sportgeschichte der alltäglichen Art daher. Nein, da täuscht ihr euch gewaltig. Schlängeln ist der Nationalsport hier. Autos und Lkw's, meistens älteren Datums (ich habe noch nie so viele Lada gesehen), nutzen die ganze breite der Strassen in beiden Richtungen, um den unzähligen Schlaglöchern auszuweichen. Raser sind daher nicht anzutreffen und jeder schafft es, unter Risiko in ein arg tiefes Schlagloch zu geraten, im letztmöglichen Augenblick dem entgegenkommenden Fahrzeug auszuweichen und für einen kurzen Moment lang auf seine Fahrbahn zu wechseln. Das Ganze gleicht einer unendlich langen Schlange, die sich durch die Landschaft schlängelt. Apropos Schlangen, obwohl mich mein Verstand von deren Nützlichkeit und Schönheit schon lange überzeugt hat, kommen nur Urlaute aus meiner Kehle, wenn ich einer begegne. Einmal mehr hat sich hier eine solche Begegnung abgespielt. Übrigens wollen sie nur Bekanntschaft mit mir schliessen, Pierre bekommt kaum je eine zu Gesicht.

Sport national
Si vous vous attendez maintenant à une description d'un des sports favoris du monde vous vous trompez. En effet, le sport national des Arméniens consistent à éviter les nids de poule sur les routes. Chacun cherche le meilleur chemin en utilisant toute la largeur de la route. Heureusement tout le monde est ainsi condamné à rouler très lentement et réussi à joindre son côté juste à temps en risquant de se retrouver dans un nid-de-poule profond. Tout cela me fait penser à un immense serpent qui rampe à travers du pays. A propos de serpents,  croyez-moi ma raison me dit depuis longtemps que ce sont des animaux utiles et beaux. Cependant lorsqu'un se présente juste à côté de moi des sons primitifs sortent du plus profond de moi. Bizarement, ils s'intéressent surtout à moi et non à Pierre.


Zeichensprache
Solltet ihr jemals am Sevan-See entlang fahren und Männer mit ausgestreckten Armen (normalerweise ohne Geld in den Händen) am Strassenrand sehen, dann heisst dies übersetzt: "Ich habe frischen Fisch zu verkaufen."

Langage de signe
Si vous rencontrez sur le bord du lac Sevan un homme qui écarte ses bras (normalement sans argent dans ses mains) il vous informe qu'il a du poisson à vendre.


Der verlorene Fussball
Ein schöner Platz am Bach haben wir für die Nacht gefunden. Lange bleiben wir jedoch nicht ungestört. Garik und seine Freunde machen ihre Aufwartung. Brot wird uns auf eine Schulter gelegt, eine Tomate wird von Hand in zwei Teile gebrochen und beides wird mit hausgemachtem Käse verspiesen. Gerade sind wir mit Gaia, der Englisch sprechenden Schwester von Garik, am Telefon den weiteren Verlauf des Abends am Aushandeln, kommen mehrere Jungs mit einem Fussball daher. Sie werden zu einem Spiel überredet, dessen Folgen keiner ahnt. Ein verfehlter Pass und schon ist der Ball im weiter unten fliessenden Bach verschwunden. Wagemutig steigen Alex und seine Freunde in das kalte Nass. Nach einer Weile entsteigen sie diesem tropfnass und erfolglos 100 m weiter unten wieder. Nun spielt also bis auf Weiteres die Strömung Fussball. Hoffentlich hat sie ebenso viel Spass daran wie wir. Die Jungs besuchen kurz Ursul, bevor sie sich, um einen Fussball erleichtert, auf den Heimweg begeben. Obwohl es danach aussieht, als hätte sich ein Regenschauer in Ursuls Inneres ergossen, haben sie diesen Besuch redlich verdient. Die Nacht verbringen wir beim nahe gelegenen Haus von Garik, gut bewacht von zwei Hunden, deren nächtliches Geheule, Pierre um seinen Schlaf bringt.

Le ballon de foot
Nous avons trouvé un endroit agréable à côté d'un ruisseau pour la nuit. Cependant nous ne restons pas seul longtemps. Garik et ses amis nous rendent visite. Il part à l'épicerie nous acheter des glaces et des bières puis envoie quelqu'un au village nous ramener des produits locaux. Du pain nous est placé sur l'épaule, une tomate est brisée en deux parties et le tout se mangent avec du fromage fait maison. Alors que nous sommes au téléphone avec Gaia, la sœur de Garik pour négocier, en anglais,  le déroulement du reste de la soirée, plusieurs ados viennent avec un ballon de football. Nous les invitons à jouer avec nous. Un jeu dont personne ne soupçonne les conséquences. Une passe manquée et le ballon disparaît dans le ruisseau. Courageux, Alex et ses amis se jettent à l'eau froide. Après un certain temps, ils y sortent environ 100 m plus bas sans avoir retrouvé le ballon. C'est ainsi que le courant joue maintenant au football. Espérons qu'il a autant de plaisir que nous en avions. Avant de rentrer chez eux, allégé d'un ballon de foot et mouillés de la tête au pieds, ils rendent visite à Ursul. Une récompense bien méritée qui laisse notre plancher inondé. Nous passons la nuit près de la maison de Garik, bien gardée par deux chiens dont les hurlements nocturnes tiennent Pierre éveillé.


Wiesen, Wald und Wüste
Vulkane bedeckt mit grünen Wiesen und Blumen, Bergketten mit dichtem Wald überwachsen und spitze, trockene, kahle Gipfel. Im Süden Armeniens riechen und spüren wir zum ersten Mal die Wüste Irans. Eindrücklich, wie sich die Natur und das Klima auf wenigen Kilometern verändern. Wunderschön und abwechslungsreich ist der Süden Armeniens.

Prés, forêt et désert
Des volcans couverts de prés fleuris, des chaînes de montagnes recouvertes de forêts denses et des sommets de montagne dénudés. A l'approche de la frontière iranienne, on commence à sentir les grand espaces désertiques d'Asie centrale. Impressionnant, comment quelques kilomètres peuvent changer la nature et le climat. Beau et varié est le sud de l'Arménie.


Radio Eriwan
Beim einen oder anderen sollte nun ein Schmunzeln über das Gesicht huschen. Nach vielen Jahren Sendepause meldet sich ein für meine Zwecke frei erfundenes Radio Eriwan zurück.
Frage eines Hörers:
Ist Carmen Armenierin?
Antwort Radio Eriwan:
Im Prinzip nein, aber, obwohl sie eine andalusische, von einem Franzosen kreierte Zigeunerin ist, hat sie gestern Abend in Armenien gelebt, geliebt und ist zu Tode gekommen, wäre sie auch noch hier geboren, könnte sie durchaus Armenierin sein.


Ein kleiner Abendspaziergang von der Opera zum Platz der Republik soll es werden, doch die grösstenteils elegant gekleideten Menschen vor der Opera machen uns neugierig. Die Oper Carmen wird heute Abend aufgeführt und freie Plätze hat es auch noch. Spontan entschliessen wir uns, diesem Genuss hinzugeben. Der nachfolgende Bummel durch die Fussgängerpassage gesäumt von modernen Hochhäusern, eleganten Boutiquen, schicken Restaurants und für Pierre von einem echten italienischen Gelato begleitet, geniessen wir ebenso wie die Taxifahrt durch das nächtliche Yerevan zurück zu unserem Nachtplatz.


Das verlorene und wieder gefundene  Lächeln
Es scheint, als wäre in der Vergangenheit ein wichtiges Kommunikationsmittel verloren gegangen und würde etwas Mühe bezeugen, wieder spontan seine Aufwartung zu machen: das Lächeln. Menschen sehen uns intensiv nach, sind erstaunt uns auf Feld-, Wiesen- und Bergwegen zu begegnen, verkaufen uns wilden Spargel und Pilze, bedienen uns in Restaurants etc. Ein erstes Merkmal haben beinahe alle gemeinsam: sie schauen uns ernst an, obwohl sie stets freundlich und hilfsbereit sind. Deshalb setze ich mein strahlendes Lächeln noch intensiver ein. Welch eine Freude, es wirkt doch tatsächlich und so habe ich in den letzten Wochen von Kindern, Frauen und Männern manch ein liebenswertes Lächeln geschenkt bekommen. Schnorogaluzun!

Le sourire perdu et retrouvé
Il semble qu'à l'époque soviétique un moyen de communication important a été perdu et tarde à revenir: le sourire. Les gens nous regardent intensément, ils sont surpris de nous rencontrer sur ces pistes de montagne, de volcan et de prairie. Ils nous vendent des asperges et des champignons sauvages au bord de la route, nous servent dans les restaurants, etc. Ils ont majoritairement une première caractéristique commune: un regard sérieux tout en étant serviables et gentils. J'aime sourire. Alors essayons de faire fondre un peu de ce sérieux. Quelle joie, quelle bonheur, cela fonctionne. Ces dernières semaines bien des enfants, des femmes et des hommes m'ont retournés en cadeau leurs beaux sourires. Schnorogaluzun!


Disneyland
Wir beschliessen, über die H-38 von Ttujur nach Navur zu fahren. Wie stets in den letzten Wochen wechselt das Wetter konstant, es regnet, es hagelt, dunkle Wolken ziehen über uns hinweg, Blitz und Donner machen sich bemerkbar und für kurze Momente lacht uns die Sonne von einem strahlend blauen Himmel aus an. Dank diesem abwechslungsreichen Spektakel werden wir Zeugen eines prächtigen Regenbogens in dieser bergigen an die Voralpen erinnernden Landschaft.

 

Die recht anständige Strasse führt auf rund 2000 m durch die schöne Gegend, zum Teil ganz Nahe an der Grenze zu Aserbaidschan. Bereits sind die einfachen "Alphütten" bewohnt. Ganze Familien mit ihren Kühen, Schweinen und Hühnern haben ihr Sommerlager aufgeschlagen und sind noch mit Instandsetzungsarbeiten beschäftigt.

 

Wir finden einen herrlichen Platz für die Nacht und wollen soeben Ursul gerade stellen, als ein mit Holz schwer beladener Jeep ein paar Meter von uns anhält.  Diesem entsteigen drei neugierige ältere Herren. Die Einladung zum Kaffee, The, Wein oder Wodka nehmen wir an und fahren ihnen nach.

 

Etwa nach 1 km halten wir bei einem typisch armenischen Picknickplatz an und erhalten gleich eine persönliche Führung durch das Gelände. Mir fährt durch den Kopf: Disneyland auf Armenisch weitab von touristischen Attraktionen. Die üblichen mit einem Dach geschützten Tische sind viel grösser als normalerweise. Es hat mehrere Grills und der Brunnen ist mit einem Kreuz und Gedenktafel an ein Ehepaar geschmückt. Dazu kommen zwei Spielplätze für Kinder, ein grosser Fisch, der Wasser spuckt, zwei Bären auf ihren Hinterbeinen, ein Reh, ein Adler hoch oben, ein goldenes Pferd und eine Kapelle. Das Ganze ist sauber und ordentlich eingezäunt sowie mit Lampen verziert. Die verschiedenen Wege sind gepflegt angelegt. Gegenüber gibt es auch ein kleines, einfaches Restaurant. Ein perfekter Ort der armenischen Leidenschaft "picknicken" zu frönen.

 

Etwas unterhalb steht eine Art Bauwagen, zweimal so gross wie Ursul, als bescheidenes Haus auf Zeit von Gamiet. Wir werden gut verpflegt, lassen die Huldigung des Vodkas jedoch geflissentlich aus und trinken mit unserem Gastgeber Wein. Ein angenehmer und friedlicher Abend mit interessanten Menschen in einer schönen Landschaft.

Disneyland
Nous décidons de prendre la H-38 pour aller de Ttujur à Navur. Comme toujours au cours des dernières semaines, il y a des changements climatiques en permanence, il pleut, il grêle, des nuages sombres se rassemblent sur nos têtes, la foudre et le tonnerre se manifestent et pour de brefs instants le soleil se montre dans un ciel bleu. Grâce à ce spectacle varié nous assistons à un magnifique arc-en-ciel enjambant ce paysage montagneux qui nous rappelle les préalpes. La route est assez bonne et nous fait traverser, à environ 2000 m, cette belle région, qui longe la frontière avec l'Azerbaïdjan. Les chalets d'alpage rustiques à souhait sont déjà habitées. Des familles entières avec leurs vaches, cochons et poules ont établi leur camp d'été. Souvent ils sont encore engagés dans des travaux de réparation.


Nous avons trouvé un endroit merveilleux pour la nuit et nous venons de mettre Ursul de niveau lorsqu'une Jeep lourdement chargé de bois s'arrête à quelques mètres de nous. Trois hommes curieux débarquent. Malgré que nous soyons déja bien installés nous acceptons leur invitation à aller boire un truc chez eux. Nous les suivons donc et arrivons après environ 1 km à une aire de pique-nique un peu spéciale.


Les aires de pique-nique arméniennes sont une invention géniale, on en trouve partout dans le pays. Elles ont toujours une table couverte d'un toit et très souvent une place pour griller, une fontaine, une toilette et parfois même de la vaisselle. J'adore ces aires qui se trouvent généralement dans un beau paysage.
Nos hôtes nous font visiter cette aire de pique-nique "haut de gamme". Les tables protégées par un toit sont beaucoup plus larges que d'habitude. L'aire dispose de plusieurs grills,  deux terrains de jeux pour les enfants. On y retrouve aussi en sculpture un gros poisson qui crache de l'eau, deux ours sur leurs pattes de derrière, un cerf, un aigle et un cheval en or. S'y ajoute une fontaine ornée d'une croix et d'une plaque commémorant un couple décédé et même une chapelle. Un petit Disneyland arménien!!!


Le tout est propre, bien rangé, clôturé et décoré avec des lumières fonctionnant à l'énergie solaire. En face il y a un petit restaurant tout simple. Un endroit parfait pour se livrer en famille ou entre amis à la passion  arménienne: "pique-niquer". Un peu plus bas se trouve une sorte de roulotte, deux fois plus grande qu'Ursul, la modeste maison de vacance de Gamiet. Nous sommes bien nourris et buvons du bon vin avec notre hôte. Une soirée agréable et paisible avec des gens intéressants dans un beau paysage.


Armenien, du verwirrst uns - Fortsetzung und Schluss
Nach drei schönen, spannenden und bereichernden Wochen ist es Zeit für uns Armenien auf Wiedersehen zu sagen. Wir fahren am 4.6. an den Grenzübergang von Bagratashen. Schon bei der Einfahrt zum Zollgelände werden wir auf Englisch gegrüsst und angewiesen als Erstes zum Maklerbüro zu gehen. Ich erhalte zum Abschied noch ein Parfüm von einem der Zöllner geschenkt. Es ist nicht viel los und so sind die Fotokopien von den Pässen von Pierre und Ursul rasch gemacht. Die geschuldeten Gebühren werden berechnet und es folgt der Gang zur Bank. Nun muss Ursul noch ausgetragen und das Formular gestempelt werden. Eine Gebühr haben wir bereits bezahlt und eine Quittung dafür erhalten. Der Makler sieht auf das Formular, sieht uns an und sagt: "Problem!" Eines der wenigen Worte, dessen er in der englischen Sprache mächtig ist. Mit diesem Wort nimmt eine siebentägige Odyssee ihren Anfang.

 

Wie bitte, was haben wir denn nicht korrekt gemacht? Die Aufenthaltsbewilligung für Ursul ist auf dem Formular auf 15 Tage festgelegt und wir sind bereits seit 24 Tagen im Land. Ohne eine saftige Busse zu bezahlen, können wir nicht ausreisen. Wie bitte, wir fallen aus allen Wolken. Da wir nicht Armenisch lesen können, verstehen wir absolut nichts, was auf diesem Formular steht. Ein Deutscher, georgischer Abstammung, fragt nach und erklärt uns, dass da nichts zu machen sei. Wir müssten zurück nach Bavra und am Montag (es ist Samstag) könne man uns den genauen Betrag der Busse sagen. Es dürfte sich aber um die 1500 $ handeln. Das können wir nicht so einfach hinnehmen. Wir könnten uns einen Anwalt nehmen oder noch mit dem Chef dieses Grenzübergangs sprechen. Wir wählen die zweite Variante und machen uns auf die Suche des Verantwortlichen. Seine Untergebenen sprechen relativ gut Englisch und so befinden wir uns nach wenigen Minuten in seinem Büro. Nach kurzer Diskussion teilt sein Übersetzer uns mit, dass wir entweder nach Bavra fahren müssten, da er nicht für einen anderen Grenzübergang entscheiden könne oder uns an das Komitee des Zolls in Yerevan wenden könnten. Wir verlassen sein Büro unverrichteter Dinge. Ein junger Zöllner nimmt sich unserer an. Er ruft Bavra an, um herauszufinden, wie hoch die Busse genau sei. Ein Betrag von möglicherweise 380'000 Dram wird genannt oder vielleicht 35% des Wertes von Ursul. Uns bleibt kurz mal die Spucke weg. Er rät uns, nach Yerevan zu fahren und am Montag einen schriftlichen Antrag an das Komitee zu stellen. Wir sind unschlüssig. Zwischen den Zeilen des Zöllners lese ich, dass der Weg mit den besten Aussichten nach Yerevan führt.


Am Montag traben wir in der Empfangshalle des Zolls in Yerevan an. Eine Dame, die Englisch spricht, hört sich unsere Geschichte an und meint, nach einem kurzen Blick auf das Formular, da stehe 15 Tage und eine Busse sei unumgänglich. Weshalb habt ihr dem Makler nicht gesagt, dass ihr 30 Tage bleiben wollt? Ja wie geht das denn, wenn wir keine Ahnung haben, um was es sich auf dem Formular überhaupt handelt und für was wir Gebühren bezahlen. Der Makler sprach fliessend Armenisch und Russisch, das Formular ist nur in Armenisch. Wir zwei völlig naiven Weltreisenden haben uns da eine rechte Suppe eingebrockt. Nach kurzem Zögern nimmt sich die Dame, deren Name Maya ist, unserer an und beginnt herumzutelefonieren. Ein junger Herr aus der Rechtsabteilung erscheint und hört sich unsere Geschichte an. Maya soll in armenischer Sprache für uns einen Antrag an das Komitee schreiben und diesen mit Kopien des Formulars, der für 30 Tage gültigen Versicherungspolice, Pass, Fahrzeugausweis und der Quittung für die in Bagratashen bereits bezahlten Gebühren einreichen. Maya macht sich an die Arbeit während Pierre die vergessene Versicherungspolice, nur der Umschlag mit dem Enddatum hatte den Weg ins Zollgebäude gefunden, mit dem Taxi holt. Von Zeit zu Zeit wird Maya von anderen Hilfesuchenden in ihrer Arbeit für uns unterbrochen. Nach drei Stunden unterschreiben wir einen in armenischer Sprache geschriebenen zweiseitigen Brief, dessen Inhalt wir nur stichwortartig kennen. Wir vertrauen Maya.


Am Mittwochmorgen rufe ich Maya an. Sie hat noch keine Antwort. Wir müssen uns weiterhin gedulden.


In den letzten Monaten habe ich mir die Verdrängungstechnik etwas besser angeeignet und ertrage somit die Wartezeit recht gut. Sogar die Busse für Geschwindigkeitsübertretung, die Pierre einfängt, bringt mich nicht wirklich aus der Ruhe. Wir nutzen die Zeit, entdecken weitere interessante und schöne Landschaften rund um Yerevan, statten dem armenischen Rom (Echmiadzin) einen Besuch ab und schliessen neue Bekanntschaften.


Am Donnerstag Nachmittag geht es dann doch durch mit mir. Die Ungewissheit ertrage ich nicht mehr. Unsere Versicherung ist nur noch bis Samstag gültig, 1500 $ können wir nicht so einfach aus unseren Ärmeln schütteln und sollte die Busse noch höher sein, dann käme eine weitere Herausforderung auf uns zu. Pierre ruft Maya an und erfährt, dass wir von der Verantwortlichen der Rechtsabteilung in einer halben Stunde erwartet werden. Sie hat am Vortag drei Mails an Pierre gesandt und versucht anzurufen. Die Mails sind nicht angekommen und die in Skype gespeicherte Nummer ist nicht mehr gültig. Unsere Chance mit einer am Entscheidungsprozess beteiligten Person zu sprechen, scheint sich in Luft aufzulösen. Wir sind mindestens eine Stunde Fahrt von Yerevan entfernt, die Werkzeuge von Pierre liegen draussen verstreut herum und das Innenleben von Ursul gleicht einem kleineren Chaos. Maya macht es möglich. Die Verantwortliche der Rechtsabteilung wartet mit ihrem Assistenten auf uns. Rasch muss es trotzdem gehen. Zu Beginn der Innenstadt parkieren wir Ursul und nehmen uns ein Taxi. Der Taxifahrer, nett und freundlich, will partout nicht verstehen, dass wir dringend zum Zollgebäude müssen und keine Zeit für den Besuch der nahe gelegenen blauen Moschee haben. Jetzt zerreisst der Geduldsfaden von Pierre. In der Nähe des Gebäudes angekommen, stoppen wir das Taxi und bewältigen den Rest des Weges im Laufschritt. Wir erhalten einen Ausweis, rennen dem Assistenten über lange Gänge und über einige Treppen in ein kleines Büro im Dachgeschoss nach. Die Anhörung durch die Juristin, Beraterin des Komitees, verläuft angenehm und absolut korrekt. Woher diese Angabe von 15 Tagen kommt, können wir weder erklären noch verstehen wir sie. Was genau in der für uns verwirrenden Situation am Grenzübergang passiert ist, wissen wir beim besten Willen nicht. Wir sprechen nicht Armenisch und meine Anfängerkenntnisse in Russisch sind völlig ungenügend. Weder der Makler noch die Zöllner sprachen Englisch. Klar ist für uns nur, dass wir nie die Intention hatten, nur 15 Tage in Armenien zu bleiben, ansonsten hätten wir Ursul nicht für 30 Tage versichert. Die Entscheidung des Komitees wird uns für Freitag versprochen.


Am Freitagmorgen, in der Zwischenzeit haben wir die Mails von Maya im Ordner "Junk Mail" gefunden, erfahren wir, dass wir um 16 Uhr die schriftliche Antwort erhalten werden. Das Komitee hat die Entscheidung getroffen. Das Schreiben wartet nur noch auf die Unterschrift des obersten Chefs. Nach 18 Uhr fehlt die Unterschrift immer noch und wir werden samt Maya aus dem Gebäude gesperrt. Sie spricht andere Mitarbeitende an und telefoniert weiter auf der Strasse. Endlich hat sie eine Antwort. Sie schaltet die Tochter ihrer Schwester ein, die perfekt Englisch spricht, um absolut sicherzugehen, dass wir die Antwort richtig verstehen. Wir dürfen nur über Bavra ausreisen. Der Brief wird dem Verantwortlichen des Grenzübergangs elektronisch übermittelt. Wir können uns also morgen vor Ablauf unserer Versicherung beim Verantwortlichen in Bavra melden. Sollte es Probleme geben, können wir jederzeit Maya anrufen.


Wir machen uns noch am Abend auf die Räder und übernachten irgendwo, damit wir auch zeitig in Bavra ankommen. Ja, ja diesmal bereiten wir uns im Rahmen des Möglichen vor. Alle Originaldokumente sind bereit und der Satz: "Wir müssen mit dem Verantwortlichen sprechen" ist auf "Google translate" ins Russische übersetzt. Wir kommen an, werden auf einen Parkplatz eingewiesen und mittels Zeichensprache zum Maklerbüro geschickt. Nein, wir wollen den Chef und sonst nichts. Das Formular wird angeschaut. Ausruf des Zöllners:  Problem. Zeigefinger als Zeichen der Bestätigung auf der Zahl 15! Wir wollen den Verantwortlichen sprechen. Zu unseren Gunsten werfen wir noch die Worte Komitee und Yerevan ein. What is the problem, ertönt es von einem jungen Zöllner, der sich zu uns gesellt. Was, jetzt spricht, doch einer Englisch hier. Er führt uns zum Chef, welcher ebenfalls ein wenig Englisch spricht. Er hat keinen Brief vom Komitee erhalten und will mal schnell unsere Busse errechnen. Wir lassen nicht locker und geben ihm die Telefonnummer von Maya. Die antwortet jedoch nicht. Aber wir sind nun zumindest etwas glaubwürdiger. Als ich dann noch die Nummer der Juristin zücke, beginnt er zu telefonieren, denn die Nummer ist klar als Regierungsnummer zu erkennen. Selbstverständlich geht keiner ran, es ist ja Samstag. Er ruft verschiedene Personen an, bis er dann doch noch mit der Juristin persönlich sprechen kann. Daraufhin sagt er uns, dass es kein Problem gäbe, wir jedoch noch eine Stunde warten müssten. Nach einer Stunde werden wir weiter vertröstet. Dann geht es endlich los. Ein Mann, in Zivil gekleidet, der kaum Englisch spricht, hat mehrere Schreiben in armenischer Sprache auf dem Pult vor sich liegen. Wir erfahren vom Chefzöllner, dass der von uns geschuldete Betrag von 1600 $ auf 70 $ reduziert wurde. Pierre unterschreibt zwei Briefe und ein Formular, wird zur Bank und zum Makler begleitet, die unzähligen Papiere sowie unsere Quittung vom andern Zoll werden zusammengeheftet und verschwinden auf nimmer Wiedersehen. Wir dürfen Armenien nach weiteren guten drei Stunden Wartezeit verlassen. Der von den Zöllnern grinsend gewünschte Aufkleber des Schweizer Wappens haben wir nicht, dafür kriegt jeder ein Stückchen Schweizer Schokolade. Die Schweiz ist ja für ihre guten diplomatischen Beziehungen bekannt! Der Chef meint noch, Armenia ok, customs problem tschut-tschut (winzig) und wir freuen uns, wenn ihr im nächsten Jahr wieder kommt.


Armenien, du hast es geschafft, uns bis ganz am Schluss zu verwirren. Wir mögen dich.
Ende gut alles gut!

 

Anmerkung
Die erste Frage am georgischen Zoll: Wie lange darf Ursul im Land bleiben? Pierre erhält die Antwort 60 Tage und Theresa 90 Tage. Zur Sicherheit reisen wir spätestens am 59 Tag aus.

Arménie, tu nous déconcertes - suite et fin
Après trois belles, intéressantes et enrichissantes semaines, il est temps pour nous de dire au revoir à l'Arménie pour retourner en Géorgie. Le 4 juin nous roulons vers le poste frontière de Bagratashen. Déjà à l'entrée de la zone douanière, nous sommes accueillis en anglais et un douanier nous informe de nous rendre d'abord au bureau du courtier. Pendant que Pierre déplace Ursul, je reçois d'un douanier un parfum comme cadeau d'adieu . Peu après les photocopies des passeports de Pierre et d'Ursul sont prises. Les frais sont calculés et la banque échange l'argent. Il ne reste qu'à sortir Ursul du système informatique et à étamper le formulaire. Nous avons reçu une quittance pour les premières taxes payées.  Le courtier regarde le formulaire reçu à l'entrée au pays, nous regarde et dit: "Problem", l'un des rares mots qu'il sait dire en anglais. Ce mot marque le début d'une odyssée de sept jours.


Qu'est-ce que nous n'avons pas fait correctement? Le permis de séjour pour Ursul est spécifié sur le formulaire pour 15 jours et nous sommes déjà 24 jours dans le pays. Sans payer une amende élevée, nous ne pouvons pas partir. Nous tombons des nues. Puisque nous ne savons pas lire l'Arménien, nous comprenons absolument rien de ce qui est mentionné sur ce formulaire. Un allemand d'origine géorgienne essaie de nous aider. Il confirme que sans payer une amende vraiment salée nous ne pouvons pas quitter le pays. Nous devons retourner à Bavra, notre poste douanier d'entrée et le lundi (c'est samedi) ils nous diront le montant exact de l'amende. Il devrait être d'environ 1500 $. Nous ne sommes pas prêts d'accepter cette situation les mains croisées. Bien sûr nous avons le droit d'engager un avocat ou encore de parler avec le chef du poste douanier de Bagratashen. Nous choisissons la deuxième option et nous mettons à la recherche de cette personne. Ses subordonnés parlent assez bien l'anglais et nous nous retrouvons vite dans le bureau du chef. Après une brève discussion, son traducteur nous dit que nous devons aller à Bavra parce que le responsable ne peut pas se prononcer sur les affaires d'un autre poste frontalier ou préférablement nous tourner vers le Comité des douanes à Erevan. Nous quittons son bureau les mains vides.

 

Un jeune douanier nous accompagne. Il appelle Bavra pour connaître le montant exact de l'amende. Un montant de 380.000 Dram ou peut-être 35% de la valeur de Ursul sont nommés. Il nous conseille de nous rendre à Erevan et de soumettre une demande écrite au Comité  lundi matin. Nous sommes indécis. Je lis entre les lignes, me référant à ma longue expérience professionnelle, que le chemin qui mène à la meilleure solution possible passe par Erevan.


Lundi, nous arrivons dans le hall de la douane à Erevan vers 10 h. Une dame qui comprend l'anglais écoute notre histoire. Après avoir jeté un coup d'oeil sur le formulaire, elle nous informe que nous n'avons pas respecté les 15 jours et donc qu'une amende devient  inévitable. Pourquoi vous n'avez pas dit au courtier que vous vouliez rester 30 jours? Comment faire si nous comprenons rien sur ce formulaire et nous ne savons même pas pour quoi nous avons payé des taxes. Le courtier et les douaniers ne parlaient que l'arménien et le russe. Le formulaire n'est écrit qu'en arménien avec son alphabet unique au monde. Nous deux, les voyageurs du monde avons démontré une naïveté totale et nous nous retrouvons involontairement dans une situation plutôt désagréable.


Après quelques hésitations, la dame, nommée Maya, a pitié de nous et commence à téléphoner. Un jeune homme du département juridique apparaît et écoute notre histoire. Maya doit écrire une demande à la main en langue et écriture arménienne adressée au Comité des douanes. Elle doit y ajouter des photocopies du formulaire, de l'assurance voiture qui démontre notre intention de rester 30 jours, du passeport de Pierre, de la carte grise et du reçu des frais déjà payé à Bagratashen. Maya se met au travail tandis que Pierre cherche en taxi la police d'assurance oublié. Seule l'enveloppe avec la date de fin avait trouvé son chemin jusqu'à la douane. De temps en temps Maya est interrompue par d'autres demandeurs d'aide dans son travail pour nous. Au bout de trois heures, nous signons une lettre de deux pages en arménien dont nous connaissons le contenu que partiellement. Nous faisons confiance à Maya.


Le mercredi matin, j'appelle Maya. Elle n'a toujours pas de réponse. Nous devons continuer à être patient.


Ces derniers mois, j'ai amélioré ma technique de refoulement et supporte mieux la période d'attente. Même l'amende pour excès de vitesse, que Pierre reçoit, ne m'inquiète pas vraiment. Nous utilisons le temps pour découvrir d'autres paysages intéressants dans les alentours d'Erevan, visitons le Rome des Arméniens et faisons de nouvelles connaissances.


Jeudi  midi, je ne supporte plus cette incertitude et je craque. Notre assurance est seulement valable jusqu'au samedi. Les 1500 $ nous ne pouvons pas les imprimer et si l'amende devait être  plus élevée le défi augmentera d'autant. Pierre appelle Maya et apprend que nous sommes attendus par la cheffe du service juridique dans une demi-heure. Elle a envoyé trois courriels à Pierre hier et a essayé d'appeler. Les e-mails ne sont pas arrivés et le numéro de téléphone enregistré dans Skype n'est plus valide. Notre chance de parler à une personne en charge et impliquée dans le processus de prise de décision semble disparaître.


Nous sommes situés à au moins une heure de route d'Erevan, les outils de Pierre sont dispersés autour d'Ursul et l'intérieur ressemble à un chaos. Maya fait son possible pour retarder le rendez-vous. La personne en charge du service juridique et son assistant acceptent de nous recevoir plus tard. Il faut quand même se grouiller. Au début de la ville nous garons Ursul et prenons un taxi. Le chauffeur de taxi, agréable et sympathique, ne comprend pas du tout que nous avons besoin d'aller au bâtiment de la douane de toute urgence et que nous n'avons pas le temps de visiter la Mosquée bleue qui se trouve à proximité. Maintenant, Pierre perd patience. Arrivé près du bâtiment de la douane, nous arrêtons le taxi et faisons le reste du chemin à la course. Nous recevons une passe, courons après l'assistant sur des longs couloirs et plusieurs escaliers pour arriver essoufflé dans un petit bureau dans le grenier. L'audience avec la juriste, conseillère du comité, se passe tout à fait correctement.


Nous ne pouvons pas lui expliquer d'où viennent ces 15 jours indiqués sur le formulaire, car nous ne le comprenons pas nous-mêmes. Qu'est-ce qui est arrivé exactement dans la situation confuse au passage de la frontière, nous ne savons vraiment pas. Nous ne parlons pas arménien et mon niveau débutant en russe est tout à fait insuffisant. Ni le courtier ni les douaniers parlaient anglais. Une chose est claire pour nous, nous n'avons jamais eu l'intention de rester seulement 15 jours en Arménie, sinon nous n'aurions pas assuré Ursul pour 30 jours. La décision du Comité est promise pour le lendemain, vendredi.
Le vendredi matin, entre-temps, nous avons retrouvé les messages de Maya dans le dossier «courrier indésirable», nous apprenons que nous allons obtenir la réponse par écrit à 16 heures. Le Comité a pris la décision. La lettre n'attend que la signature du plus grand chef. Ceux qui me connaissent savent bien ce que je pense maintenant. A 18 heures, la signature manque toujours et nous sommes expulsé du bâtiment en compagnie de Maya. Elle parle à d'autres personnes et continue de parler au téléphone. Enfin, elle a une réponse. Elle s'adresse à la fille de sa sœur, qui parle parfaitement l'anglais, pour être absolument sûre que nous comprenons la réponse correctement. Nous sommes autorisés à quitter le pays seulement à  Bavra. La lettre de décision y sera envoyée à la personne en charge par voie électronique. Nous pouvons donc nous rendre à Bavra avant l'échéance de notre assurance. S'il y a des problèmes, nous pourrons toujours appeler Maya sur son portable personnel.


Nous partons le soir même et passons la nuit proche de la route pour que nous puissions arriver à temps à Bavra. Oui, oui, cette fois, nous nous préparons dans la mesure du possible. Tous les documents originaux sont prêts et la phrase: "Nous devons parler à la personne responsable» est traduite avec Google translate en russe. Nous arrivons, on nous indique un parking et, en utilisant le langage des signes, on nous dirige vers l'agence du courtier. Pas question!, nous voulons voir le chef et personne d'autre. Le formulaire est examiné. Exclamation du douanier présent: "Problem" avec index droit sur le nombre 15! Nous insistons nous ne parlerons qu'avec le responsable. Pour donner du poid nous répétons également les mots Comité et Erevan. Quelle est le problème, nous demande un jeune douanier qui se joint à nous. Quoi il y a quelqu'un qui parle anglais ici. Il nous conduit au chef qui parle aussi un peu anglais. Il n'a pas reçu une lettre du Comité et commence rapidement à calculer notre amende. Nous ne nous laissons pas faire et lui donnons le numéro de téléphone de Maya. Malheureusement elle ne répond pas. Quand même notre crédibilité a augmenté. Lorsque je sors le numéro de la juriste, il le reconnaît comme un numéro gouvernemental.  Il essaie de l'appeler, pas de réponse en ce beau samedi. Il fait plusieurs autres appels et réussi finalement à lui parler. Enfin nous entendons la réponse tant attendue: Il n'y a pas de problème.  Et il ajoute, il faut juste attendre une heure. Quelques heures plus tard, nous sommes invités dans un bureau. Un homme habillé en civil, qui parle peu l'anglais, a devant lui un nombre assez importants de documents en langue arménienne. Nous apprenons du chef que notre amende de 1 600 $ a été réduite à 70 $. Pierre signe deux documents et un formulaire, puis est gentiment accompagné à la banque et chez le courtier. Tous les papiers incluant notre quittance de l'autre douane et notre reconnaissance sont agrafés ensemble et disparaissent à jamais. Nous sommes autorisés à quitter l'Arménie. Les douaniers souriants  aimeraient bien avoir un autocollant avec le drapeau suisse. Nous n'en avons pas mais offrons à chacun un petit morceau de chocolat suisse. La Suisse est bien connue pour ses bonnes relations diplomatiques! Le chef nous dit que l'Arménie est ok, les problèmes de douane tschut-tschut (minuscule) et nous serons les bienvenus  lors de notre prochaine visite.


Arménie, tu as réussi à nous déconcerter jusqu'à la fin. Arménie, nous t'aimons bien. Tout est bien qui finit bien!

note


La première question à la douane géorgiennes: Combien de temps Ursul peut-il rester dans le pays? Pierre obtient la réponse de 60 jours et Theresa 90 jours. Soyez assurés que nous quitterons le pays au plus tard le 59e jour.


Piste - La piste

Tout comme en Géorgie, en mai, il pleut souvent et il y a encore de la neige en haute montagne. Pas facile de trouver une piste. Il faut dire qu'en Arménie, les routes sont de loin les pires qu'on a vues jusqu'ici. Rouler sur une piste serait pour nous reposant.


Près de Martuni, au lac Sevan, la carte indique une piste qui fait le tour du volcan Armarghan. Si on est chanceux, ni la neige ni la boue nous bloqueront. Au pire, on reviendra.


On s'y lance et comme d'habitude, la magie commence et on entre dans un autre monde. Tout est vert sans être trop innondé. La piste disparait peu à peu lorsqu'on arrive au fond de la boucle puis elle réapparait graduellement. Bravo, le pire est fait.


 Avant d'arriver au village, une autre petite piste part à l'assault du volcan. Elle monte jusqu'à 2800m mais comme elle reste sur le versant sud, peut-être que la neige a déja disparu.


C'est paisible et la vue est magnifique, on croise des troupeaux de moutons et leurs bergers. La piste est un peu difficile mais passable jusqu'à environ 2500m ou la neige bloque la piste. Il n'ya qu'un petit bout à passer mais il est en dévers. Après avoir dégonflé et sorti les plaques, on s'en sort et on se trouve un merveilleux site de bivouac sur un plateau à 2600m, sous la chapelle qui trône au sommet du volcan.


Comme la piste continue sur le flanc du volcan, je pars l'explorer à pied. Sans que je le sache, Theresa me suit aussi loin que le vertige le permet. Le chemin mène à un sommet circulaire faisant le tour du lac qui dort au fond du cratère. Un vrai volcan!


Le lendemain matin, j'amène Ursul et Theresa jouir du panorama qu'on y voit au sommet. On redescend plein d'énergie juste avant que le temps ne se gâte.

In Armenien wie in Georgien regnet es oft im Monat Mai und in den höheren Lagen liegt noch Schnee. So ist es nicht einfach, eine durchgängig fahrbare Piste zu finden. Im Vergleich zum allgemein schlechten Strassenzustand käme das Fahren auf einer Piste geradewegs einer Ruhepause gleich.

 

In der Nähe von Martuni beim Sevan-See entdecken wir auf der Karte eine Piste, die rund um den Vulkan Armarghan führt. Wenn wir Glück haben, dann versperren uns weder Schnee noch Schlamm den Weg. Falls nötig kehren wir einfach um.


Wir machen uns also auf die Piste und wie gewohnt beginnt die Magie. Eine neue Welt, eine neue Landschaft öffnet sich für uns. Alles ist grün ohne allzu viel überschwemmte Stellen. Die Piste verschwindet mehr und mehr am Ende, um dann etwas weiter doch wieder aufzutauchen. Super, der schwierigste Teil haben wir gemeistert.


Kurz vor einem Dorf führt eine kleine Piste direkt zum 2800 m hohen Vulkan. Da sie auf der Südseite liegt, ist der Schnee vielleicht bereits geschmolzen.


Es ist friedlich hier und die Landschaft wunderschön. Wir begegnen Herden von Schafen mit ihren Hirten. Die Piste ist nicht ganz so einfach. Bis 2500 m geht jedoch alles gut. Ein kleines Schneefeld blockiert die Piste und Ursul kommt in Schräglage. Wir lassen Luft aus den Reifen und nutzen unsere Schlammbretter für die Überbrückung. Auf 2600 m finden wir einen herrlichen Platz für die Nacht. Über unseren Köpfen thront die am Kraterrand stehende Kirche.


Da der letzte Teil der Piste bis zum Kratersee dem Steilhang entlang führt, gehe ich zu Fuss weiter. Ohne es zu wissen, kommt mir Theresa nach bis ihr Höhenschwindel, sie zur Umkehr veranlasst. Der Weg führt hoch zum kreisrunden Gipfel, in dessen Mitte ein See ruht. Ein echter Vulkan!


Am nächsten Morgen fahre ich Ursul und Theresa hoch damit auch sie beide das Panorama geniessen können. Wir tanken unsere Energie auf und beginnen unseren Rückweg gerade noch, bevor das Wetter umschlägt.